Konzept

Wie erinnern wir heute, 70 Jahre nach dem Ende des 2. Weltkriegs, an die deutschen Verbrechen? Welche Rolle spielt die Shoah – der Mord an den Juden Europas – für die gesellschaftliche Diskussion und für die politische Kultur in Deutschland und Israel? Wie steht es um die vielzitierte Verantwortung, um die Lehren aus der Geschichte? Und wie wirken die Folgen der Shoah heute in Israel fort?

REMEMBERING sucht Antworten auf diese Fragen. 18 junge Menschen aus Israel und Deutschland schildern uns, welche Bedeutung die Shoa heute für sie hat, recherchieren die Geschichte ihrer Groß- oder Urgroßeltern und verarbeiten ihre Erkenntnisse in Kurzfilmen, Texten und Fotos.

REMEMBERING will junge Menschen ermutigen, sich kreativ mit ihrer Geschichte sowie Täter- und Opferperspektiven auseinanderzusetzen. Wir vermitteln die dafür nötige Medienkompetenz: Alle Teilnehmer_innen werden in Filmdramaturgie, multimedialen Erzähltechniken, Schnitt und Grundlagen der Kameraarbeit geschult. Die Geschichte des Holocaust, die jeweils nationalen Erzählungen – im Land der Täter und im Land, das den Überlebenden neue Heimat wurde – und die Reflektion der eigenen Geschichte und der Verortung in ihr nehmen breiten Raum ein.

REMEMBERING nimmt dabei immer die Unterschiedlichkeit der Erinnerungskultur in Deutschland und Israel ernst – und doch entsteht auf der Webseite eine aktive Auseinandersetzung, ein Dialog, ein Diskurs, der Erinnerung mit Leben füllt. Denn die Geschichte und die Erinnerung an sie verbindet Enkel und Urenkel der Opfer und Täter.

REMEMBERING will Verbindung schaffen – zwischen jungen Menschen aus Israel und Deutschland, zwischen religiösen Menschen und säkularen, Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund.

REMEMBERING erklärt Zusammenhänge: Ein Team aus erfahrenen Journalisten und Fach-Historikern verdeutlicht, problematisiert, vertieft und stößt Diskussionen an. Namhafte Autoren liefern Gastbeiträge und Kommentare.

REMEMBERING ist der Versuch, die Verantwortung, die sich aus dem Holocaust ergibt und das Bewusstsein für seine gesellschaftlichen Folgen über den Tod von Zeitzeugen hinaus zu bewahren.